Donnerstag, 20. Juli 2017

Ausflug zum Wannsee

Ausflug zum Wannsee

Bildquelle: http://www.ytti.de/ausflugsziel-kinder-strandbad-berlin-wannsee-9077/

Es ist Samstagmorgen um kurz nach neun, mein Rucksack ist gepackt und ich mache mich fertig zum Losgehen. Mit dem Kaffee in der Hand und der Sonnenbrille in den Haaren schließe ich meine Haustür hinter mir. Meine Wetter-App hat mal wieder interpretationsbedürftige Informationen von sich gegeben und der Himmel ist eher grau und bewölkt, so dass ich auf so ziemlich alles gefasst bin.
Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich jetzt schon bei Einhorn als Kinderbegleiterin und seit Kurzem bin ich auch Praktikantin in der Koordination des Familienentlastenden Dienstes Trotz der ganzen Zeit hier habe ich aber ehrlich gesagt noch nicht viel Erfahrung mit den samstägigen Gruppenangeboten gemacht. Samstags von 10 bis 18 Uhr zu arbeiten passt einfach nicht immer in meinen Terminkalender, vor allem, wenn ich keine Ahnung habe, was mich erwartet. Erst vor einer Woche war ich das erste Mal bei einer Gruppe dabei. Wir sind zusammen mit den Kindern schwimmen gegangen; es gab genügend Begleiter*innen für die Anzahl von Kindern, sodass es nie stressig wurde und nach dem Schwimmen haben wir uns von Moni, der Küchenfee von Einhorn, lecker bekochen lassen. Ein voller Erfolg also!
Heute wollen wir einen Ausflug zum Wannsee machen. Noch ein bisschen verschlafen komme ich um Viertel vor zehn im Gruppenraum an, wo ich die ersten anderen Begleiter*innen und unseren Teamleiter Eric begrüße. So langsam treffen auch die Kinder mit ihren Eltern ein, mit denen wir kurz die wichtigsten Dinge abklären und sie dann für den Tag verabschieden. Die Gruppe von Kindern und Begleiter*innen ist bunt durchmischt und in freudiger Erwartung auf den Tag.
Zu Beginn sammeln wir uns alle in einem Gruppenkreis, stellen uns nacheinander vor und besprechen, was wir heute vorhaben. Dann kann es endlich losgehen. Nach einem kurzen Aufbruchstrubel, bei welchem jeder noch seinen Rucksack sucht oder auf die Toilette geht, verlassen wir Einhorn und machen uns auf den Weg zur Tram. Wir sind mit zwei Rollstühlen, einem Buggy und insgesamt acht Kindern unterwegs, wobei die Kinder, die laufen, auch mal beim Rollstuhlschieben helfen oder mit ihrer Betreuer*in an den Kopf der Gruppe gehen, um uns den Weg zur Tramhaltestelle zu zeigen.
Von der Tram geht’s in die S-Bahn und nach ungefähr einer Stunde stehen oder liegen wir mit unseren Füßen im Sand. Der Weg war lang, hat sich aber mehr als gelohnt. Wir breiten eine riesig große Picknickdecke unter einem der vereinzelten Bäume aus und genießen den Blick auf das blaue Wasser und die vorbeiziehenden Segelschiffe. Der Wind ist aber noch ein wenig kalt und die Sonne lässt sich auch noch nicht blicken. Davon lassen wir uns aber keine schlechte Laune machen! Alle, die wollen, ziehen ihre Badesachen an und gehen Richtung Wasser. Da mir noch ein bisschen kalt ist bleibe ich auf der Picknickdecke sitzen und spiele mit den Kindern, die auch noch keine Lust auf das Wasser haben. Zwischendurch gehen wir dann zum Essensstand, holen uns leckere Pommes und können beobachten, wie langsam aber stetig immer mehr die Sonne durch die Wolken scheint. Wieder an der Decke angekommen sind fast gar keine Wolken mehr zu sehen, die Sonne prallt heiß auf den Strand und für alle fühlt es sich ein bisschen an wie Urlaub am Meer.
Bildquelle: https://berlinromexpress.com/2013/08/25/wanna-see-wannsee/
Alle können so ziemlich das machen, was sie möchten. Manche gehen im Wasser spielen mit Eric, andere gehen den Spielplatz ein paar Meter weiter von unserer Decke aus erkunden, wieder andere sitzen einfach nur am Wasser und schauen den Wellen und Schiffen zu. Die Zeit geht viel schneller rum als ich dachte! Durch das ganze Spielen im Wasser und Bräunen in der Sonne haben wir ganz vergessen auf die Uhr zu gucken und merken, dass es schon um vier Uhr nachmittags ist. Da um 18 Uhr die Kinder wieder von ihren Eltern abgeholt werden und der Weg zurück zu Einhorn fast eine Stunde dauert, müssen wir uns langsam wirklich fertig machen. Das heißt Haare trockenrubbeln, nasse Badesachen aus, trockene Klamotten an, Müll entsorgen, die Picknickdecke einpacken und dann auf den fürs Rollstuhlfahren etwas steinigen Rückweg zur S-Bahn machen. Kinderbegleiter*innen und Kinder sind ganz schön geschafft vom Tag und sind froh, sich in der Bahn ein wenig ausruhen zu können. Ja, auch in der Sonne liegen und Pommes essen kann einen erschöpfen. Es ist stiller als auf dem Hinweg, viele schauen aus dem Fenster und manche schlafen sogar ein.
Endlich wieder bei Einhorn angekommen, warten schon die ersten Eltern. Fast zu schnell, um allen richtig Tschüss sagen zu können, verlassen Eltern mit Kindern den Gruppenraum. Die restlichen Teammitglieder und ich setzen uns noch einmal zusammen und reden über den Tag. Was hat gut geklappt und was weniger gut? Worauf muss man vielleicht beim nächsten Mal achten? Und wie viel Spaß hatten wir eigentlich dabei? Ich fand es super! Alle anderen meinen auch, dass es sich ein bisschen wie Urlaub angefühlt hat. Dann verabschiede ich mich von allen anderen und gehe nach Hause.

Gruppenausflüge an einem Samstag können sicherlich auch mal anstrengend werden, aber nicht so heute. Es war ein guter Tag! Mitnehmen werde ich den kleinen Sonnenbrand auf der Nase und die ganzen schönen Erinnerungen. Ein bisschen geschafft bin ich trotzdem. Aber es hat sich gelohnt. J
Bildquelle: http://www.ytti.de/ausflugsziel-kinder-strandbad-berlin-wannsee-9077/

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