Ausflug zum Wannsee
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Bildquelle: http://www.ytti.de/ausflugsziel-kinder-strandbad-berlin-wannsee-9077/ |
Es ist Samstagmorgen um kurz nach neun, mein Rucksack
ist gepackt und ich mache mich fertig zum Losgehen. Mit dem Kaffee in der
Hand und der Sonnenbrille in den Haaren schließe ich meine Haustür hinter
mir. Meine Wetter-App hat mal wieder interpretationsbedürftige Informationen
von sich gegeben und der Himmel ist eher grau und bewölkt, so dass ich auf so ziemlich alles gefasst bin.
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Heute wollen wir einen Ausflug zum Wannsee machen. Noch ein
bisschen verschlafen komme ich um Viertel vor zehn im Gruppenraum an, wo ich
die ersten anderen Begleiter*innen und unseren Teamleiter Eric begrüße. So
langsam treffen auch die Kinder mit ihren Eltern ein, mit denen wir kurz die
wichtigsten Dinge abklären und sie dann für den Tag verabschieden. Die Gruppe
von Kindern und Begleiter*innen ist bunt durchmischt und in freudiger Erwartung
auf den Tag.
Zu Beginn sammeln wir uns alle in einem Gruppenkreis,
stellen uns nacheinander vor und besprechen, was wir heute vorhaben. Dann kann es
endlich losgehen. Nach einem kurzen Aufbruchstrubel, bei welchem jeder noch
seinen Rucksack sucht oder auf die Toilette geht, verlassen wir Einhorn und
machen uns auf den Weg zur Tram. Wir sind mit zwei Rollstühlen, einem Buggy und
insgesamt acht Kindern unterwegs, wobei die Kinder, die laufen, auch mal beim
Rollstuhlschieben helfen oder mit ihrer Betreuer*in an den Kopf der Gruppe
gehen, um uns den Weg zur Tramhaltestelle zu zeigen.
Von der Tram geht’s in die S-Bahn und nach ungefähr einer
Stunde stehen oder liegen wir mit unseren Füßen im Sand. Der Weg war lang, hat
sich aber mehr als gelohnt. Wir breiten eine riesig große Picknickdecke unter
einem der vereinzelten Bäume aus und genießen den Blick auf das blaue Wasser
und die vorbeiziehenden Segelschiffe. Der Wind ist aber noch ein wenig kalt und
die Sonne lässt sich auch noch nicht blicken. Davon lassen wir uns aber keine
schlechte Laune machen! Alle, die wollen, ziehen ihre Badesachen an und gehen
Richtung Wasser. Da mir noch ein bisschen kalt ist bleibe ich auf der
Picknickdecke sitzen und spiele mit den Kindern, die auch noch keine Lust auf
das Wasser haben. Zwischendurch gehen wir dann zum Essensstand, holen uns
leckere Pommes und können beobachten, wie langsam aber stetig immer mehr die
Sonne durch die Wolken scheint. Wieder an der Decke angekommen sind fast gar
keine Wolken mehr zu sehen, die Sonne prallt heiß auf den Strand und für alle
fühlt es sich ein bisschen an wie Urlaub am Meer.
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Bildquelle: https://berlinromexpress.com/2013/08/25/wanna-see-wannsee/ |
Alle können so ziemlich das machen, was sie möchten. Manche
gehen im Wasser spielen mit Eric, andere gehen den Spielplatz ein paar Meter
weiter von unserer Decke aus erkunden, wieder andere sitzen einfach nur am
Wasser und schauen den Wellen und Schiffen zu. Die Zeit geht viel schneller rum
als ich dachte! Durch das ganze Spielen im Wasser und Bräunen in der Sonne
haben wir ganz vergessen auf die Uhr zu gucken und merken, dass es schon um
vier Uhr nachmittags ist. Da um 18 Uhr die Kinder wieder von ihren Eltern
abgeholt werden und der Weg zurück zu Einhorn fast eine Stunde dauert, müssen
wir uns langsam wirklich fertig machen. Das heißt Haare trockenrubbeln, nasse
Badesachen aus, trockene Klamotten an, Müll entsorgen, die Picknickdecke
einpacken und dann auf den fürs Rollstuhlfahren etwas steinigen Rückweg zur
S-Bahn machen. Kinderbegleiter*innen und Kinder sind ganz schön geschafft vom
Tag und sind froh, sich in der Bahn ein wenig ausruhen zu können. Ja, auch in
der Sonne liegen und Pommes essen kann einen erschöpfen. Es ist stiller als auf
dem Hinweg, viele schauen aus dem Fenster und manche schlafen sogar ein.
Endlich wieder bei Einhorn angekommen, warten schon die
ersten Eltern. Fast zu schnell, um allen richtig Tschüss sagen zu können,
verlassen Eltern mit Kindern den Gruppenraum. Die restlichen Teammitglieder und
ich setzen uns noch einmal zusammen und reden über den Tag. Was hat gut
geklappt und was weniger gut? Worauf muss man vielleicht beim nächsten Mal
achten? Und wie viel Spaß hatten wir eigentlich dabei? Ich fand es super! Alle
anderen meinen auch, dass es sich ein bisschen wie Urlaub angefühlt hat. Dann
verabschiede ich mich von allen anderen und gehe nach Hause.
Gruppenausflüge an einem Samstag können sicherlich auch mal
anstrengend werden, aber nicht so heute. Es war ein guter
Tag! Mitnehmen werde ich den kleinen Sonnenbrand auf der Nase und die ganzen
schönen Erinnerungen. Ein bisschen geschafft bin ich trotzdem. Aber es hat sich
gelohnt. J
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Bildquelle: http://www.ytti.de/ausflugsziel-kinder-strandbad-berlin-wannsee-9077/ |
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